Die Holzpelletheizung gilt als grünes Kraftwerk, denn sie schlägt alle
anderen Heizungen auf der Grundlage konventioneller Energieträger in Bezug
auf Umweltschutz und Kosten. Die Pellets setzen bei ihrer Verbrennung zwar
CO2 frei, jedoch in der Gesamtbilanz bis zu 15-mal weniger als bei der
Verbrennung von Öl oder Gas. Ein Baum nimmt nämlich fast so viel CO2 auf,
wie sein Holz durch den Verbrennungsvorgang freisetzt.
Funktionsweise und Bedienung von Holzpelletheizungen
Es gibt unterschiedliche Modelle dieser Heizungen, die eines gemeinsam
haben: Sie werden bedient wie eine Öl- oder Gas¬heizung und können bezüglich
ihrer Ausführung mit oder ohne großen Holzpellet-Vorratsbehälter auskommen.
Einige Modelle sind für den Scheitholz-Dualbetrieb geeignet, andere nicht.
Alle Holzpelletheizungen bereiten auch warmes Wasser und liefern es in den
Wärmespeicher, der auch von einer solarthermischen Anlage beschickt werden
kann. Die Kombination von Holzpelletheizung und Solarthermie gilt als
besonders effizient und wird vom BAfA gefördert. Eine Zuführeinrichtung
beschickt die Brennkammer der Holzpelletheizung periodisch mit den Pellets,
was bei angeschlossenem Vorratsbehälter vollautomatisch geschieht. In der
Brennkammer kann ein dauerhaftes Glutbett bestehen, alternativ entzünden
Heißluftgebläse automatisch die Pellets. Die Beschickung mit Pellets kann
auf fünf verschiedene Arten erfolgen, als Fallschachtfeuerung,
Unterschubfeuerung, Quereinschubfeuerung, per Walzenrostsystem oder mit der
Sturzbrandtechnik. Moderne Pelletbrenner steuern die Effizienz und damit
auch das Abgasgemisch, Flammraumfühler oder eine Lambda-Sonde messen zu
diesem Zweck die Feuerraumtemperatur. Die Asche kann im Aschekasten
komprimiert werden, auch Ascheaustragssysteme mit Förderschnecken kommen zum
Einsatz. Durch die Feuerraumtemperatur wird Wasser erhitzt, das die Heizung
und das Warmwasser auf die nötige Temperatur bringt. Darüber hinaus gibt der
Pelletofen Strahlungswärme ab. Es gibt auch sehr kleine Ausführungen von
Holzpelletheizungen, die über keine Wassertasche verfügen und in der
Wohnstube wie ein normaler Ofen funktionieren, nur effizienter sind. Die
Wärmeverteilung über Heißwasser erfolgt wie bei jeder Zentralheizung,
dadurch ist keine Umrüstung nötig. Nur der Warmwasserspeicher empfiehlt sich
immer. Gewartet werden Holzpelletheizungen wie Öl- oder Gasheizungen einmal
jährlich.
Effizienz und Kosten
Zunächst einmal kann die Holzpelletheizung als Einzelheizung für einzelne
Räume, als Zentralheizungssystem (ab 3,9 kW Wärmebedarf) und als
unterstützendes System installiert werden. Es gibt auch kaskadierende
Holzpelletheizungen (in Reihe geschaltet), die große Gebäudekomplexe heizen.
Die Vorteile bestehen in der modernen Bauart und Bedienung, dem komfortablen
Handling der Pellets und dem geringeren Ascheanfall. In Energiesparhäusern
eignen sich Holzpelletheizungen perfekt, ein Gas- oder Ölkessel würde hier
viel zu viel Energie produzieren. Die Investitions-Kosten werden mit 2.000
Euro für die kleinste Bauart ohne Wasserspeicher bis zu 20.000 Euro für
aufwendige Anlagen beziffert, die große Einfamilienhäuser oder ein
Zweifamilienhaus beheizen können. Für das normale Einfamilienhaus geht man
von 9.000 bis 10.000 Euro aus. Diese Kosten fördert das BAfA mit mindestens
2.400 Euro, für einen neuen Pufferspeicher gibt es zusätzlich 500 Euro.
Höhere Leistungen werden höher bezuschusst (bis zu 3.600 Euro). Die KfW
fördert per Kredit (Programm Nr. 167) den Einbau. Zudem sparen die
Investoren aus dem Stand rund 40 % Energiekosten gegenüber einer Ölheizung,
rund 30 - 35 % gegenüber Gas. Das sind die Zahlen aus dem Frühjahr 2015 nach
den gegenwärtigen Preisen für die Energieträger. Die Amortisationszeit einer
Holzpelletheizung beträgt rund sieben bis neun Jahre.
|